The Tempest

Oper in drei Akten von Thomas Adès
Libretto von Meredith Oaks nach William Shakespeare

Premiere am 17. Mai 2025 | Website

Der Stoff, aus dem (Alb-)Träume sind: Ein heftiger Sturm fegt über das Meer, „Hell is empty, all the devils here“, schreit eine Schiffsbesatzung im Kampf gegen das Ertrinken. Doch schnell offenbart sich, dass in dem wohl jüngsten Repertoireklassiker der Operngeschichte andere Mächte im Spiel sind. Der Mailänder Thronfolger Prospero wurde von seinem machthungrigen Bruder Antonio gestürzt und musste sich gemeinsam mit seiner Tochter Miranda auf eine abgelegene Insel retten. Er meisterte die Kräfte dunkler Magie und brachte nicht nur den Luftgeist Ariel unter seine Macht, sondern unterjochte auch den dort scheinbar rechtmäßigen Herrscher Caliban. Es war Ariels Sturm, der das Schiff Antonios mit seiner Gefolgschaft zerstörte, sodass diese auf Prosperos Insel stranden. In einem chaotischen Spiel von Intrigen und verdrehten Hierarchien verfolgt der Magier seinen Racheplan, während sich Miranda ausgerechnet in den Königssohn Ferdinand verliebt.

Meredith Oaks Nachdichtung von Shakespeares Komödie übersetzt The Tempest in eine modern-bodenständige, aber ebenso reichhaltige Sprache. Die Oper von Thomas Adès, deren moderne Klangsprache die Basis der traditionellen Harmonik nie ganz verlässt, multipliziert das Spiel um Macht und Herrschaft mit großem Orchester, üppigem Schlagwerk, Chor und Solopartien, die an die äußersten Grenzen des menschlich Möglichen gehen: So stechen Ariels extrem hohe Sopran-Koloraturen hervor, während sich in der sinnlichen Liebe von Miranda und Ferdinand und Prosperos knallhartem Machtkampf höchste Emotionen entfalten.

Seit der Londoner Uraufführung 2004 ist The Tempest schon jetzt ein Klassiker des Opernrepertoires mit erfolgreichen Inszenierungen in Frankfurt, Amsterdam, Wien und New York. In Kassel führt der fesselnde Stoff nach Otello und Die Hamletmaschine die intensive Beschäftigung mit Shakespeare-Adaptionen im Musiktheater fort. Die Regisseurin Julia Lwowski vom Kollektiv Hauen und Stechen wird das stürmische Spiel von Macht und Untergang in die Kasseler Raumbühne ANTIPOLIS bringen und die zwingende Aktualität des vierhundert Jahre alten Geflechts aus Überirdischem und allzu Menschlichem im zeitgenössischen Musikgewand exponieren: Oh schöne neue Welt!

Regie: Julia Lwowski

Bühne: Mirella Oestreicher

Kostüme: Lea Søvsø

Dramaturgie: Felix Linsmeier

Chor: Marco Zeiser Celesti